Chansons Francaises

Französische Chormusik von Absil, Debussy, Hindemith, Milhaud, Poulenc, Ravel, Saint-Saens, Schoeller

 

Juni 2018

 

Ausführende

NDR Chor, Paulo Ferreira (Fagott), Philipp Ahmann (Dirigent)

 

Label: Es-dur

Kritiken

„Diese CD sei denjenigen empfohlen, die einerseits das Zusammenspiel eines erstklassigen Chores zu schätzen wissen und darüber hinaus ein Faible für die Musikalität der französischen Sprache haben. Und wenn dann auch noch Sympathie für französische Komponisten wie Saint-Saëns, Debussy, Ravel, Milhaud, Poulenc hinzukommt, sind diese „Chansons françaises“ mit dem fabelhaften NDR-Chor unter seinem langjährigen Leiter Philipp Ahmann ein Volltreffer. (…) Unter all dem hierzulande weitgehend Unbekannten finden sich zwei Chöre von Saint-Saens, die gar nicht nach „Karneval der Tiere“ klingen. Entzückend klangverliebt musiziert der NDR Chor ein „Bestiarium“ des Belgiers Jean Absil von 1944. Als Bekenntnis zur Moderne muss man die „Cantate Isis“ des Franzosen Philippe Schoeller verstehen, die sich 18 Minuten lang im Zusammenklang mit einem Fagott in mystische, transzendente Wunderwelten aufmacht. Ein tolles, spannendes Stück. Hier wie überall zeigt das Kammerensemble die hohe Kunst des kammermusikalischen Musizierens. Viele noch so reizvoll erweiterte tonale Akkorde klingeln von Obertönen. Die dynamische Spannweite ist enorm, Intonation, Spannkraft, Ausgewogenheit sind vorbildhaft. Hier haben Spitzenkönner ihres Fachs zusammengefunden.“

Ark, Aachener Nachrichten / Aachner Zeitung (Rubrik „Hörbar“), 15. Juni 2018

 

 

 

 

„Der scheidende Chefdirigent Philipp Ahmann hat den Chor seit 2008 als flexiblen Kammerchor profiliert. Das demonstriert er auch mit der aktuellen Aufnahme. (…) Ein Album, das französische und französisch inspirierte Chorwerke aus dem 19., 20. Und 21 Jhd. vereint. Philipp Ahmann und seine Sänger nutzen die Breite geschickt, um den Facettenreichtum ihres Klangs zu demonstrieren. (…) Wie sicher und virtuos der NDR Chor zwischen den wechselnden Stimmungen hin und her schaltet, ist beeindruckend. (…) Saint-Saens schichtet Liegetöne zu Akkorden von dunkler Zartheit und scheint damit die Zeit anzuhalten. Philipp Ahmann und der NDR Chor beseelen diese Nachtmusik mit großer Ruhe und weitem Atem. Dabei demonstriert das Ensemble, das es auch in der schlanken Besetzung eines Kammerchors nichts von seiner Wärme im Klang eingebüßt hat.“

Marcus Stäbler, NDR Kultur, CD-Neuheiten, 24. Juni 2018

 

 

 

 

„Es singt der NDR Chor aus Hamburg, einer der besten Chöre, die wir haben. (…) Er hat eine sehr hohe Qualität. Und diese Lieder, die wir gleich hören werden, klingen, als würden sie dem Chor auf den Leib geschneidert sein. (…) Hier kann hören, was für tolle Stimmen in diesem Chor vereinigt sind. (…) Der NDR Chor gehört zu den führenden Chören seiner Art. Er hat auch sein Repertoire in letzter Zeit sehr erweitert – alles was in Kammerchorbesetzung geht. Er liebt vor allem anspruchsvolle A-cappella-Musik, und dazu gehören diese französischen Lieder in jedem Fall, denn die sind nicht ganz leicht zu singen: sie haben erstmal eine sehr schwere harmonische Führung, sie haben eine schwere Melodieführung, die Stimmen sind verwoben komponiert, d.h. man muss die Struktur hörbar machen, und ich finde, das gelingt dem Chor sehr gut. Und der Chor versteht es auch, alle Klangfarben zu finden: er kann mit ausfüllender Tragfähigkeit klingen, er kann aber auch ganz schlank und durchsichtig singen, er kann ganz wie getupft singen, er kann alles rüberbringen, was lyrisch klingen soll, also dieser Chor hat unheimlich viele Klangfarben parat und ein großes dynamisches Spektrum. Er singt auch ausdrucksstark und bleibt dabei kontrolliert, was bei Chören ganz wichtig ist. Also er beherrscht die ganz große Kunst des Kammerchorsingens. (…)

Ich bin sehr zufrieden mit dieser CD, ich finde sie einfach überzeugend.“

Astrid Belschner, RBB (Radio Berlin Brandenburg), Kulturradio am Mittag, 26. Juni 2018

 

 

 

 

„Der NDR Chor gehört zu den international führenden professionellen Kammerchören. (…) Auf seiner CD-Einspielung überzeugt der Chor durch Klarheit, Klangfülle und stilistisches Einfühlungsvermögen. (…) Spannende Verbindungen und Beziehungen werden hier offenbar – stilistischer, musikalischer und auch biographischer Natur.“

Daniela Knaller, ORF (Ö1), 2. Juli 2018

 

 

 

 

„Einen Lobgesang hätte der Chor des NDR wirklich verdient. Seine französischen Exkurse klingen himmlisch (…).

Perfekt abgestimmt und geführt von ihrem Noch-Leiter Philipp Ahmann, (…) lassen sie auf ihrer neuen CD "Chansons Françaises" (Es-Dur) hören, die glänzend zusammengestellte, meist kürzere Stücke und nicht oft interpretiertes von Saint-Saëns, Milhaud und Poulenc hören. Übergänge zur Moderne und leichten Jazz-Gefilden bieten die Werke von Jean Absil, avantgardistische Gesang/Vokal-Verbindungen testet Philippe Schroeder mit seiner 20-minütigen-Exkursion "Cantate Isis für Fagott und gemischten Chor" (2002) aus. Vielseitigkeit ist alles.“

Werner Theurich, SPIEGEL ONLINE, Rubrik „Kultur – Chor und mehr“, 8. Juli 2018

 

 

 

 

„(…) Aus dem ansonsten homogen gestalteten Programm fällt die Ersteinspielung „Cantate Isis pour basson et choeur mixte“ heraus. (…) Der Chorklang mischt sich immer wieder übergangslos mit der Fagottstimme. (…) Der NDR Chor unterstreicht hier seine stilistische Anpassungsfähigkeit, wobei bei dieser zeitgenössischen Komposition die menschlichen Stimmen insbesondere gefordert sind, die Instrumentalstimme zu imitieren. Ein insgesamt schön zusammengestelltes Programm, das sich zu hören lohnt.“

Christina Schauß, Magazin CHORZEIT, Ausgabe September 2018

 

 

 

 

"CD-Empfehlung

(...) Dieser herausragende Chor präsentiert hier ein Programm moderner, unbegleiteter französischer Chormusik mit einigen „Klassikern“ des Repertoires sowie weniger bekannten Werken. (...)

Während Debussys Songs perfekt geformte, raffinierte Miniaturen sind, sind die beiden von Saint-Saëns konventionell (...). Das erste Lied, "Calme des nuits", fordert und erhält beträchtliche Stimmkontrolle. In der Tat widmen diese Sänger diesen Liedern ebenso viel Sorgfalt wie dem Rest des Programms. Angesichts seines bemerkenswert umfangreichen Katalogs ist es überraschend, dass wir auf den belgischen Komponisten Jean Absil so selten treffen.(...) Dies ist leichte Musik, voller Leichtigkeit gemacht, hier hervorragend gesungen und höchst unterhaltsam. (...) Poulencs unbegleitete Chorwerke können äußerst herausfordernd sein, und seine „Sept-Chansons“, Vertonungen von Apollinaire und Paul Eluard, sind keine Ausnahme. Der NDR-Chor meistert brillant die nahezu instrumentalen, wortlosen Begleitungen, die in mehreren Liedern vorkommen, und die Solisten sind sehr gut.(...) Ravels Trois-Chansons sind sein einziger Beitrag zum unbegleiteten Chorrepertoire. (...) Sie werden hier überragend dargeboten, und der erstaunlich brillante dritte Song verleiht der Sammlung einen schillernden Abschluss."

William Hedley, www.musicweb-international.com

 

 

 

 

"(...) Es gibt immer noch Streit darüber, was Chanson im Gegensatz zu jeder anderen Gesangsform genau definiert. Die beste Antwort ist, dieser Einspielung zuzuhören und zu hören, wie ein hervorragend eingestellter Chor mit vielseitigem Material umgeht (...). Es ist alles wunderschön gesungen, besonders der Poulenc, dem sie sich mit besonderer Hingabe zu nähern scheinen. Eine großartige, endlos spielbare Zusammenstellung."

Brian Morton, agoraclassica.com – Choir and Organ, Mai 2019

 

 

 

 

„Zum Abschied noch einmal eine CD. (...) Sein Klangideal umschrieb Ahmann vor zwei Jahren als „Suche nach einem gemeinsamen Klang, nach den gleichen Vokalen, der gleichen Vokalfärbung. Generell würde ich sagen, dass wir einen reinen Klang anstreben, ohne dabei eine gewisse Klangfülle und Wärme zu verlieren. Wenn man das mit dem Chor erreicht, kann man wirklich zu beglückenden Ergebnissen kommen.“

Wie auf der neuen CD. Klassiker der französischen A-cappella-Literatur wie die Chansons von Debussy, Poulenc und Ravel treffen mit weniger Bekanntem wie Jean Absils Le Bestiaire (nach Apollinaire) oder Darius Milhauds Quatrains Valaisans (Vierzeiler aus dem Wallis, nach Rilke) zusammen. Immer betört der Chor mit einer auffälligen Geschmeidigkeit und Flexibilität im Klang, mit der ihm noch die feinsten Nuancierungen gelingen, ohne dass man den Eindruck von artistischer Selbstgefälligkeit hat. Das „Dieu“ am Beginn von Debussys Dieu! qu’il la fait bon regarder!, ein schlichter Akkord, lässt der Chor ganz natürlich aufblühen und wieder vergehen und vermittelt so den Eindruck staunender Bewunderung angesichts der von Gott geschaffenen Schönheit der Liebsten. Maßvoll und zurückhaltend, aber mit großer Eindringlichkeit singt das Ensemble dieses Werk.

Philipp Ahmann lässt die Musik in einem einzigen Grundtempo fließen, der Chorklang wird ganz aus der Grundhaltung vollkommener Homogenität und Verschmelzung der Register entwickelt.

In mehreren Werken auf dieser CD kommen Solisten aus den eigenen Reihen zum Einsatz; schlanke, ausdrucksstarke Stimmen, aus deren Kombination sich eben dieser unübertroffen runde Chorklang ergibt. Zu Monochromie führt das keineswegs, wie unter anderem Jean Absils Le Bestiaire belegt. Hier zeigt sich der Chor ungemein wandlungsfähig und bezaubert mit blitzschnellen dynamischen Wechseln, sauberer Artikulation, quellklarem Parlandostil und einer ordentlichen Portion Witz und Charme. Hervorzuheben ist zudem die sehr gute Aussprache des Französischen. Die Musik der Gegenwart ist mit der Cantate Isis für Fagott und gemischten Chor von Philipp Schoeller vertreten. Den rätselhaften Text, der auf den Kult um die Totengöttin Isis anspielt, splittet der Komponist in einzelne Phoneme auf und schichtet sie zu Klängen, die sich im Zeitlupentempo verändern. Der NDR Chor lässt die Musik leuchten, funkeln und schillern.“

Mathias Nofze, Das Orchester, 1/2019, Seite 75

 

 

 

 

„(…) Vor allem jedoch gibt Jean Absil mit „Le Bestiaire“ dem Chor Gelegenheit, klangschönen Ausdruck mit rhetorischer Variabilität zu verbinden. Die „Deux Choers“ von Saint-Saens ruhen noch ganz in friedfertiger Tonalität, entgegen dem sonstigen Stilrahmen der CD, welche bei Philippe Schoellers „Cantate Isis“ ganz die Jetztzeit erreicht. Tolle Leistung des Chores.“

Christoph Zimmermann, FONO FORUM, Asugabe Dezember 2018